Apfelsaftpressen im Streuobstwiesenmuseum

An einem Dienstagmorgen trafen sich die Bruchsaler Eichelbergzwerge nicht wie gewohnt an ihrem Treffpunkt hinter dem Naturfreundehaus, sondern am Stadtrand. Alle waren sehr aufgeregt, und selbst das Nass-regnerische Wetter konnte nicht die Laune an diesem Morgen trüben. Als alle vollzählig waren gingen wir einen langen Weg am Ende des Mozartwegs an Wiesen, Gärten und Obstbäumen entlang. Am Ende kamen wir beim Gelände des Streuobstwiesenmuseums an. Unter dem Vordach der Hütte empfing uns Frau Dickgießer-Weiß. Sie ist Streuobstwiesenpädagogin und bietet über die Stadt Bruchsal Veranstaltungen an zu jeder Jahreszeit passend.

Im Herbst ist ja jeder beschäftigt mit Ernten und Sammeln und so fand dieser Morgen zum Thema „Wie kommt der Apfel in die Flasche?“ statt.

Unter dem Dach hielten wir erst einmal unseren Morgenkreis, sangen unsere Namen und zählten wer heute alles da war. Anschließend zeigte uns Katrin was wir heute alles vorhatten. Sie zeigte uns zu Beginn verschiedene Apfelsorten, unter anderem auch einen „Glockenapfel“, der eben die Form einer Glocke hat, diesen muss man jedoch nach dem Ernten noch lange lagern, dieser schmeckt dann erst im nächsten Jahr im Februar/März wirklich süß, vorher würde er noch zu sauer schmecken. So wie es verschiedene Sorten gibt, so fühlt sich auch jeder Apfel anders an. Der „Lederapfel“ hat z.B. eine sehr raue Haut, ein anderer Apfel, der frisch vom Baum gefallen war fühlte sich hingegen sehr glatt an. Alle waren sehr gespannt, denn nun gings los. Mit einer großen Wanne ging es zum Sammeln. Unter den vielen Bäumen dort lagen viele große Äpfel. Vor allem in kräftig leuchtenden Farben von Gelb, Rot oder Grün.

Als die Wanne voll war gingen wir zurück. Jeder durfte sich zwei Äpfel schnappen, denn zuerst mussten sie gewaschen werden. Sie waren noch voller Erde und Gras. Nach dem Waschen wurden sie in Stücke geschnitten. Da es ein kleiner Tisch war konnten immer nur jeweils 4 Kinder schnibbeln. Doch alle haben sich ruhig angestellt und gewartet. Nebenbei zeigt Katrin noch gute Tipps beim Schneiden mit Messern. Denn am Ende eines Messers ist eine kleine Rutsche und die zeigt wenn richtig gehalten nach unten und mit der „Festhalte-Hand“ macht man einen Tunnel, so ist man sicher und schneidet sich nicht.

Nach dem Schneiden kam das Zerkleinern, hierzu nahm Katrin einen Häcksler mit einer Handkurbel dran. Hier war auch Vorsicht geboten. Jeder durfte mal kurbeln und nach und nach verwandelte sich der geschnittene Apfelberg in einen zerkleinerten Apfelstückchen-Brei. Die Kinder waren alle mit Neugier und Vorsicht dabei.

In der Wanne lagen nun viele kleine zerkleinerte Apfelstückchen, diese wurden an der Luft immer brauner, das ist aber nicht schlimm. Im Apfel ist ein Stoff enthalten der mit dem Sauerstoff in der Luft reagiert und die Äpfel bräunlich werden lässt. Das macht sie aber nicht schlechter dadurch. Nun ging es an das eigentliche Pressen. Hierzu zeigte uns Katrin die Presse. In einer Art Fass war ein Netztuch eingelegt. Dort kam der Apfelstückchenbrei hinein. Das Netz wurde geschlossen. Es schaute nur die Gewindestange heraus. Darauf kamen Holzscheiben und große Holzklötze. Ganz oben noch eine Plastikscheibe und die große Drehschraube. In diese konnte eine Metallstange gesteckt werden und mit viel Kraft die Holzscheibe nach unten gedreht werden. Jeder durfte mal drehen und mit jeder Umdrehung sahen wir unten in den großen Messbecher orange-goldnen Apfelsaft tröpfeln. Immer mehr und immer voller wurde der Messbecher.

Und da war der Apfelsaft, frisch und lecker. Es war bereits Frühstückszeit und beim Frühstück bekam jeder ein wenig Apfelsaft in seinen Becher….Mmmm, wie der geschmeckt hat. Nach dem Aufräumen verabschiedeten wir uns ganz herzlich bei Frau Dickgießer-Weiß für den schönen Morgen. Wir machten noch eine kleine Runde an den Gärten und Feldern vorbei. Im Abschlusskreis lauschten wir noch einer Zwergengeschichte von Susanna. Die Frühgruppe ging dann wieder zurück zum Treffpunkt. Die Spätgruppe erkundete noch die Wiesen und den kleinen Kräutergarten im Streuobstwiesenmuseum.

Ein schöner Tag ging zu Ende.